Wirtschaftsleistung

Wo in Bayern Trumps Zölle am stärksten schaden

08. Dezember 2025 , 15:28 Uhr

Am härtesten trifft es nach Berechnungen des Ifo-Instituts einen Kreis in Niederbayern. Es gibt aber auch ein paar positive Ausnahmen.

Dingolfing-Landau leidet von allen bayerischen Städten und Kreisen am stärksten unter den US-Zöllen. 1,08 Prozent der Bruttowertschöpfung gehen dort nach Berechnungen der Dresdner Niederlassung des Ifo-Instituts verloren. Das ist auch bundesweit der zweithöchste Wert. Immerhin neun Landkreise und zwei kreisfreie Städte können allerdings auf Zuwächse hoffen, wenn auch nur in minimalem Umfang.

Letztlich komme es auf die Wirtschaftsstruktur vor Ort an, heißt es vom Ifo. «Während Dienstleister vielerorts tendenziell profitieren und Marktanteile gewinnen können, sind die Verluste im verarbeitenden Gewerbe in einzelnen Kreisen gravierend», sagt Robert Lehmann, einer der Autoren der Studie. «Insgesamt könnten die Zölle mittelfristig zu einer Verschiebung der Wirtschaftsaktivität von Industrie zu Dienstleistungen führen.»

Autoregionen leiden

Autoregionen leiden dagegen: Im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau steht das größte BMW-Werk Europas. Die am zweitstärksten betroffene Stadt Bayerns mit einem Minus von 0,98 Prozent ist die Audi-Heimat Ingolstadt. Nummer drei ist Schweinfurt mit 0,92 Prozent, und auch dort gibt es viel Zuliefererindustrie. 

Ebenfalls eher stark betroffen sind der Landkreis Altötting, die Stadt Regensburg und der Landkreis Main-Spessart. Die Landeshauptstadt München gehört mit einem Minus von 0,18 Prozent dagegen schon zur glimpflicher davonkommenden Hälfte des bayerischen Rankings. Hier dürfte der starke Dienstleistungssektor helfen. Unter den vier deutschen Millionenstädten schneidet München damit aber am schlechtesten ab.

Einige wenige im Plus

Starke positive Effekte gibt es zwar nicht, einzelne Städte und Kreise haben aber ein positives Vorzeichen. Dabei liegt in Bayern Miesbach mit 0,08 Prozent vorn, gefolgt von den Städten Weiden und Würzburg sowie den Landkreisen Starnberg und Ebersberg.

Bundesweit ergibt sich ein Gefälle von Nordosten nach Südwesten. In Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg sehen die Forscher einen relativ hohen Anteil an Kreisen und Städten mit leicht steigenden Wertschöpfungen und tendenziell eher niedrige Rückgänge.

Quelle: dpa

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