Klima

Wo in Bayern am meisten Treibhausgase ausgestoßen werden

17. Dezember 2025 , 13:51 Uhr

Der Freistaat hat klare Ziele, was die klimaschädlichen Gase anbelangt. Welche Bereiche wie viel zum Ausstoß beitragen, wo am meisten reduziert wurde und wo noch Potenzial ist.

Die Treibhausgasemissionen in Bayern sind im vergangenen Jahr um weitere 2,5 Prozent zurückgegangen. «Damit setzt sichder kontinuierliche Abwärtstrend seit 2020 fort», teilte das Statistische Landesamt in Fürth mit. Doch um das vom Freistaat selbst gesetzte Ziel zu erreichen, die klimaschädlichen Emissionen bis zum Jahr 2030 um 65 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken, ist es noch ein ordentliches Stück. 

Denn dafür ist eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen auf 3,5 Tonnen CO2-Äquivalente je Einwohner notwendig. Im Jahr 2024 lag dieser Wert nach Schätzungen der Behörde aber noch bei 6,1 Tonnen – was einer Abnahme von 38,9 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 entspricht. Weitere 2,6 Tonnen je Einwohner müssten also noch folgen. 

Sektoren mit unterschiedlichem Erfolg bei der Reduzierung 

Mit Abstand größter Verursacher von Treibhausgasen bleibt in Bayern der Verkehrssektor. Mit Ausnahme des Jahres 1995 blasen Autos, Laster & Co. seit 1990 die meisten klimaschädlichen Abgase heraus. Der Anteil des Sektors stieg 2024 wegen des unterdurchschnittlichen Rückgangs um 1,8 Prozent sogar leicht um 0,5 Punkte auf 30,0 Prozent an. 

In der Rangliste folgt der Gebäudesektor mit einem Anteil von rund 21 Prozent und einer Reduktion von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Landwirtschaft trägt gut 17 Prozent zu den Gesamtemissionen bei und erreichte 2024 ein Minus von 1,6 Prozent. Den stärksten Rückgang der Treibhausgase im Vergleich zum Vorjahr gab es erneut in der Industrie: Bei einem Anteil von knapp 17 Prozent verzeichnet sie ein Minus von 4,3 Prozent. 

Die Energiewirtschaft verursacht nach Angaben des Landesamtes rund 14 Prozent der Treibhausgasemissionen. Dort gab es laut Landesamt ein Minus von 2,6 Prozent binnen Jahresfrist. Die größte Reduzierung seit 1990 schaffte die Abfall- und Abwasserwirtschaft mit einem Minus von mehr als 81 Prozent. Nach einem Rückgang um 3,4 Prozent im Jahr 2024 ist sie allerdings aktuell nur noch für weniger als ein Prozent der Emissionen verantwortlich. 

Kompensation mit regionalen Klimaschutzprojekten

Insgesamt wurden 2024 nach Schätzungen des Landesamtes in Bayern 81,9 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente an Treibhausgasen ausgestoßen. Nicht vermeidbare Kohlendioxid-Emissionen wird der Freistaat künftig verstärkt mit regionalen Klimaschutzprojekten ausgleichen, die sowohl den Klimaschutz als auch den Erhalt der Biodiversität fördern, wie Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) erläuterte. «Dabei nehmen wir vor allem die Wälder und Moore in den Blick. Insbesondere der Moorschutz ist unsere Ausgleichsmaßnahme Nummer 1.» Das Ziel sei ein klimaneutrales Bayern.

Quelle: dpa

Das könnte Dich auch interessieren

22.12.2025 Amt: 2025 war das fünfzehnte zu warme Jahr in Folge 15 Jahre zu warm, 12 davon zu trocken: Warum Bayerns Grundwasser 2025 nach einer kurzen Entspannung wieder unter Druck gerät. 18.12.2025 Söder: Verbrenner-Pläne sind Scheinlösung und Katastrophe Erst sei er optimistisch gewesen - bis er das Kleingedruckte gelesen habe. Nun fordert Markus Söder dringend weitere Korrekturen am Verbrenner-Aus. Und das mit deutlichen Worten und einer Warnung. 17.12.2025 Nicht nur Bayerns Tannenbäume leiden unter Hitze und Dürre Dass es vielen Wäldern im Freistaat wegen des Klimawandels schon lange schlecht geht, ist nicht neu. Die neuste Erhebung zum Zustand der Bäume zeigt aber: Die Lage verschlechtert sich leider weiter. 23.12.2025 Wölfe am Spielplatz - Rathauschef richtet Bitte an Anwohner Zwei Wölfe werden in einem Dorf in Oberbayern in der Nähe eines Spielplatzes gefilmt. Wie der Bürgermeister die Stimmung vor Ort wahrnimmt - und was aus seiner Sicht jetzt am meisten hilft.