Berlin

Volksbühne verabschiedet verstorbenen Intendanten Pollesch

25. April 2024 , 19:27 Uhr

Ende Februar war René Pollesch überraschend gestorben. Auf der Bühne will das Theater von ihm Abschied nehmen. Davor steht zunächst eine Art Wettbewerb an - mit DJ und ausdrucksstarken Tänzen.

Mit einer Art buntem Wettbewerb ist die Gedenkfeier für den verstorbenen Intendanten René Pollesch an der Berliner Volksbühne eröffnet worden. Zu einem Ballroom unter dem Motto «Give Me Life: The Free Agent Kiki Ball» liefen Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Donnerstag auf einem Laufsteg im Sternfoyer des Theaters. Bei dem Wettbewerb traten sie zu DJ-Musik in verschiedenen Kategorien wie etwa Tanz an. Bei der Ballroom-Kultur handelt es sich um eine in New York etablierte Bewegung aus der queeren Szene.

Bei der Gedenkfeier mit dem Titel «Schmeiß dein Ego weg und feier was du liebst – Für René» sollte am Donnerstagabend auf der Bühne mit dem Ensemble und Gästen von Pollesch Abschied genommen werden. Der Intendant war Ende Februar im Alter von 61 Jahren überraschend gestorben. 

Besucherin: «René war lieber, aufmerksamer Mensch»

Zu der ausverkauften Veranstaltung kam auch die 25-jährige Jana aus dem österreichischen Graz nach Berlin, die früher zum Jugendtheater der Volksbühne gehörte. «Für mich ist die Volksbühne mein Zuhause. René war ein sehr lieber, aufmerksamer Mensch, der seine Fühler irgendwie überall hatte», sagte sie. Vor dem Theater legten Menschen Blumen ab, zudem erinnerte ein Banner mit den Worten «Feier was du liebst» an die Gedenkfeier. 

Der 1962 im hessischen Friedberg geborene Dramatiker und Regisseur Pollesch war 2021 als Intendant an das Theater zurückgekehrt. Er kannte die Berliner Volksbühne wie kaum ein anderer, als er die Leitung des Hauses übernahm. Nach einem Vierteljahrhundert mit Intendant Frank Castorf gab es viel Protest gegen den Belgier Chris Dercon als Nachfolger, der seinen Posten auch bald wieder abgab. Nach einer Zwischenlösung mit Klaus Dörr übernahm dann Pollesch. Unter Castorf war Pollesch bereits viele Jahre zuvor an der Volksbühne gewesen. 

Quelle: dpa

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