Kommunen

Tirol sperrt Schleichwege für Winterurlauber

09. Dezember 2025 , 09:41 Uhr

Stau in den Weihnachtsferien bedeutet oft Lärm und Gestank für die Anwohner entlang der Reiserouten - die will Tirol mit Durchfahrverboten schützen. Was das für Winterurlauber bedeutet.

Der Pistenspaß lockt – doch oft geht’s nur im Schritt dem winterlichen Vergnügen entgegen. Die Tiroler wappnen sich mit Fahrverboten für den Ausweichverkehr vor dem Ansturm. Zum Start der Wintersaison treten ab dem 20. Dezember in Tirol wieder entsprechende Verbote in Kraft. Wer auf der Autobahn im Stau steht, darf mancherorts nicht einfach auf andere Straßen ausweichen – Geduld ist gefragt.

Ziel sei es, Straßen in den Orten staufrei zu halten und damit die Verkehrs- und Versorgungssicherheit der Anwohner zu erhalten, erläuterte das Land Tirol. Die Bürger klagten über Lärm, Gestank und Stau.

Gegen den Winterstau

Die Fahrverbote gelten bis zum Ostermontag am 6. April 2026 jeweils an den Wochenenden und Feiertagen in der Zeit von 7 bis 19 Uhr auf ausgewählten Straßen etwa in den Bezirken Kufstein, Reutte, Imst und Schwaz. Aufgrund der Bauarbeiten auf der Luegbrücke gibt es auch Fahrverbote im Großraum Innsbruck sowie im Wipptal. Hier gelten die Fahrverbote im Zeitraum vom 27. Dezember bis zum 1. März 2026. Zudem gibt es an neuralgischen Punkten Dosierampeln.

Sechs Jahre Schleichweg-Verbot

Seit sechs Jahren gibt es die Schleichweg-Verbote in Tirol – inzwischen hat das Beispiel auch hierzulande Schule gemacht. Mitte August hatte der Landkreis Rosenheim als erste Kommune in Deutschland ein entsprechendes Verbot an acht Ausfahrten der A8 und an zwei Ausfahrten der A93 verhängt. Die Routen Richtung Salzburg und Kufstein sind Hauptachsen für den Reiseverkehr nach Österreich, Italien und Kroatien. Wenn es dort Stau gibt, dürfen Autofahrer dort nicht mehr abfahren, um die Schlangen zu umgehen. Auch andere Landkreise zogen bereits nach.

In Tirol wurden laut Landesregierung im vergangenen Sommer zwischen Mitte April und Anfang November mehr als eine halbe Million Fahrzeuge auf die Hauptverkehrsrouten zurückgewiesen. Im vergangenen Winter waren es rund 250.000 Fahrzeuge.

Navi-Schlacht auf Nebenstraßen

Verkehrslandesrat René Zumtobel fordert eine Verpflichtung für Anbieter von Navi-Software und Apps, künftig Fahrverbote in ihre Dienste mitaufzunehmen. Bei Verzögerungen werde sofort eine Alternativroute angezeigt – egal wie ungeeignet die vorgeschlagenen Straßen auch seien. «Die meisten vertrauen auf das Navi und verstoßen nicht absichtlich gegen die Fahrverbote.»

Quelle: dpa

 

Das könnte Dich auch interessieren

01.12.2025 Alpenbus schließt Lücke im Nahverkehr in Oberbayern Alles konzentriert sich in Oberbayern auf München. Wer im Alpenvorland von Ost nach West reisen will, muss oft den Umweg über die Landeshauptstadt nehmen. Bald gibt es eine Alternative. 29.11.2025 Poller-Rücken im Minutentakt: Harter Job am Weihnachtsmarkt Manche halten es für Fake-News, andere für eine Posse: In Augsburg wird der Christkindlesmarkt mit Pollern geschützt, die dauern vor der Tram weggeräumt werden müssen. Was die Arbeiter darüber denken. 28.11.2025 Poller werden im Minutentakt neben Weihnachtsmarkt bewegt Schwere Poller werden für jede Tram am Augsburger Christkindlesmarkt verschoben – ein Kraftakt, der Sicherheit und Weihnachtsstimmung vereinen soll. Was steckt hinter dem aufwendigen Vorgehen? 10.12.2025 Poller-Verschiebung in Augsburg wird zum Internet-Hit Glühwein war gestern: In Augsburg filmen Besucher lieber die Poller-Action. Warum plötzlich alle über die verrückbaren Stahlmonster lachen – und wie ein Online-Spiel daraus entstand.