Alle müssen an einem Strang ziehen. Das sagt Michael Waasner, der Präsident der IHK für Oberfranken, zur aktuellen wirtschaftlichen Lage. Im Vergleich zur Frühjahrsbefragung steigt in Oberfranken zwar der Anteil an optimistischen Stimmen – die Lagebewertung bleibt aber weiter überwiegend negativ.
Der „Herbst der Reformen“, wie von der Bundesregierung angekündigt, sei noch nicht bei allen angekommen, auch nicht bei den Unternehmen in Oberfranken, so Waasner:
„Wir müssen da einen Konsens haben und wir müssen diese Reformfähigkeit und den Reformwillen entwickeln. Dann denke ich, werden wir wieder hier einen positiven Weg beschreiten können. Ansonsten, wirtschaftlich, wenn wir in die Welt schauen, wir sind nicht mehr vorne. Wir mögen uns noch so fühlen, Weltmeister sein, wir sind es aber nicht mehr. Deshalb müssen wir handeln, entschieden und schnell.“
Die Kammer setzt sich gegenüber der Politik für verlässliche Rahmenbedingungen und Planungssicherheit ein, die für das Überleben und die Anpassungsfähigkeit der Unternehmen entscheidend sind.
Meldungen über Massenentlassungen bei den Autobauern und Zulieferern gibt es aktuell regelmäßig. Stefan Trebes, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg – Coburg sagt: das Wichtigste dabei sei, möglichst früh Perspektiven zu schaffen:
„Die Perspektiven können sehr unterschiedlich sein. Das können durchaus für Menschen, die keine adäquate Ausbildung haben, nochmal der Schritt an die Schulbank sein, also dass man nochmal eine Ausbildung macht. Das kann die schnelle Vermittlung sein, weil die Qualifikationen passen und der nächste Unternehmer schon bereit steht. Es kann auch eine Neuorientierung ohne vorherige Qualifizierung sein. Also, so unterschiedlich wie der Markt ist, sind auch die Perspektiven für die einzelnen Bewerber.“