Stadtmarketing Bamberg droht Kürzung von städtischen Zuschüssen

01. Mai 2025 , 18:17 Uhr

In der Bamberger Stadtpolitik geht der erbitterte Streit um die Arbeit des Stadtmarketings in die nächste Runde. In der jüngsten Sitzung des Stadtrats hat die SPD-Stadtratsfraktion gemeinsam mit fünf Mitgliedern der CSU-Fraktion beantragt: der städtische Zuschuss an den Stadtmarketingverein möge im Haushalt 2026 vollständig gestrichen werden. Der Antrag sei eine Reaktion auf ausbleibende strukturelle und inhaltliche Reformen im Stadtmarketing – trotz jahrelanger Kritik aus Politik, Handel und Bürgerschaft. Entschieden wird über den Antrag allerdings bei den Haushaltsberatungen. Wie Radio Bamberg aus gut unterrichteten Kreisen erfahren hat, zeigt sich das Stadtmarketing überrascht über diesen Vorstoß des OB Kandidaten und Stadtmarketing-Beirats Sebastian Niedermaier. Ohne die Zuschüsse könne der Verein seine Arbeit und Veranstaltungen ab 2026 nicht aufrechterhalten. Betroffen wären der Faschingsumzug, die Familientage, das Weinfest, Bamberg zaubert und das Bluesfestival.

 

Hier das aktuelle Statement von Sebastian Niedermaier (Quelle SPD-Bamberg/Facebook, Sebastian Niedermaier)

„Der städtische Zuschuss des Stadtmarketings soll ab 2026 gestrichen werden. Diesen Antrag haben wir heute eingereicht. Dieses Geld wollen wir viel effizienter nutzen für den Einzelhandel und die Gastronomie in unserer wunderschönen Stadt. Deswegen wollen wir eine Taskforce einrichten, eine Abteilung innerhalb der Stadtverwaltung, in der die Kompetenzen und die Vertreter der wichtigen Ämter und der Feuerwehr vertreten sind, um schnell und unbürokratisch Entscheidungen zu treffen. Dazu ebenfalls haben wir beantragt, dass es eine Stelle, einen Mitarbeiter gibt, der der direkte Ansprechpartner des Gastronomen und des Einzelhändlers ist, um die Probleme direkt in diese Taskforce, in diese Abteilung einzubringen, um so schnelle und kurze Wege zu haben, damit unser Einzelhandel und unsere Gastronomie unterstützt werden können. In diesem Sinne wünsche ich noch einen wunderschönen Tag für unsere Gastronomie, für unsere Einzelhandel in der Stadt Bamberg. Wir bleiben dran, wir engagieren uns. Bis bald, macht’s gut.“

 

Hier der vollständige Antrag der SPD:

Antrag: Kein städtischer Zuschuss mehr für das
Stadtmarketing ab 2026

Die SPD-Stadtratsfraktion beantragt gemeinsam mit weiteren Mitgliedern des Stadtrats,
den städtischen Zuschuss an den Stadtmarketingverein Bamberg im Haushalt 2026
vollständig zu streichen. Der Antrag ist eine Reaktion auf ausbleibende strukturelle und
inhaltliche Reformen im Stadtmarketing – trotz jahrelanger Kritik aus Politik, Handel und
Bürgerschaft.
„Es ist nicht nachvollziehbar, dass jährlich hohe Summen in eine Institution fließen, deren
konkrete Wirkung für die Innenstadt nicht transparent belegt ist“, erklärt
OB-Kandidat Sebastian Niedermaier. „Wir brauchen endlich ein Stadtmarketing,
das die Interessen von Handel, Gastronomie und Innenstadt aktiv einbindet – nicht eines,
das sich in Eigenwerbung erschöpft.“

In der Vergangenheit habe es wiederholt Forderungen nach einer konzeptionellen
Neuausrichtung gegeben. Diese seien jedoch nicht ausreichend aufgegriffen worden. Auch
wenn zuletzt Gespräche über eine Trennung von Öffentlichkeitsarbeit und politischer
Kommunikation geführt wurden, mangele es weiterhin an einer echten inhaltlichen
Auseinandersetzung mit der Kritik.

Ursula Redler, CSU BA Stadträtin:
„Gerade in Zeiten, in denen Innenstädte unter massivem Druck stehen – durch den OnlineHandel, gestiegene Kosten und sinkende Besucherzahlen – müssen öffentliche Mittel gezielt eingesetzt werden. „Wir brauchen neue Strukturen und frische Ansätze, um Bambergs
Innenstadt zukunftsfähig zu machen.“

 

Gegenüber Radio Bamberg sagt der Bamberger CSU-vorsitzende Gerhard Seitz über diese Diskussion:

“ Seit 25 Jahren trägt das Stadtmarketing maßgeblich dazu bei, unsere Stadt lebendig und attraktiv zu gestalten. Durch Veranstaltungen, Standortförderungen und die enge Zusammenarbeit mit Handel, Tourismus und auch Bürgerschaft hat es sich als wesentlicher und unverzichtbarer Bestandteil unserer Stadtentwicklung etabliert. Vor diesem Hintergrund überrascht es natürlich nicht, dass politische Mitbewerber versuchen, sich mit neuen Ideen zu profilieren. Jedoch wäre es konstruktiver gewesen, eigene Themen zu setzen, anstatt bewährte Strukturen wie der Stadtmarketing infrage zu stellen oder gar zerstören zu wollen. Die Idee eines Innenstadtkümmerers mag auf den ersten Blick sinnvoll erscheinen, sollte jedoch als ergänzendes Element innerhalb der Verwaltung betrachtet werden und nicht als Ersatz für das etablierte Stadtmarketing. Bereits heute sind alle Voraussetzungen der Stadtverwaltung und auch im Amt für Wirtschaftsförderung gegeben, die nun wirklich nicht neuen SPD-Ideen umzusetzen, wenn man es nur wollte. Insbesondere haben wir seit 19 Jahren einen Oberbürgermeister, der der SPD angehört. Die CSU steht geschlossen hinter der erfolgreichen Arbeit des Staatsmarketingvereins und insbesondere hinter dem Engagement von Anne Rudel, unserer Vertreterin des Handelsverbandes und Vorstandsmitglied des Staatsmarketings. Unabgestimmte Vorstöße einzelner Fraktionsmitglieder, wie im vorliegenden Fall, die das Stadtmarketing kritisieren, betrachten wir als kontraproduktiv und sehr schädlich, sowohl für das Ansehen der CSU auf der einen Seite als auch für den Zusammenhalt innerhalb der Partei auf der anderen Seite – den Zusammenhalt innerhalb der Partei auf der anderen Seite. Solche Alleingänge gefährden den angestrebten Wahlerfolg bei den bevorstehenden Oberbürgermeister- und Kommunalwahlen maximal. Die CSU als Partei wird es nicht hinnehmen, dass die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre durch persönliche Befindlichkeiten einzelner Fraktionsmitglieder und die teils nicht einmal Mitglied der Partei, also der CSU sind, untergraben wird. Wir hoffen, dass bald wieder Vernunft einkehrt in diesem Stadtrat und dieser Antrag in den Haushaltsberatungen keine Mehrheit findet und setzen natürlich weiterhin auf eine konstruktive Zusammenarbeit zum Wohle unserer Stadt und ihrer Bürger.“

 

 

Wer kümmert sich unter anderem um die Belange der Händler oder der Wirtschaft in Bamberg?

 

Hier Infos über die Arbeit des Stadtmarketings in Bamberg:

https://mybamberg.de/

… und die Wirtschaftsförderung:

https://www.stadt.bamberg.de/Wirtschaft/Team-Wirtschaftsf%C3%B6rderung/

Die Industrie- und Handelskammer:

https://www.ihk.de/bayreuth/servicenavigation/ueber-uns/ehrenamt/ihk-gremien/ihk-gremium-bamberg-4942014

Die Handwerkskammer:

https://www.hwk-oberfranken.de/

 

https://www.radio-bamberg.de/neues-vom-bamberger-ob-wahlkampf-es-geht-einmal-mehr-um-das-stadtmarketing-1432033/

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