Konflikte

Luftabwehr in mehreren Teilen Irans aktiviert

19. April 2024 , 04:46 Uhr

Am vergangenen Wochenende griff der Iran mit Hunderten Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen Israel an. Gibt es nun einen Gegenschlag?

Im Iran ist Staatsmedien zufolge in mehreren Provinzen des Landes die Luftabwehr aktiviert worden. Die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete auch über eine Explosion in der Provinz Isfahan. Laut der Nachrichtenagentur Fars war der Grund für die Explosion noch unbekannt. Sie ereignete sich demnach nahe dem Flughafen der Millionenstadt.

Wie Fars auf Telegram berichtete, befindet sich dort auch ein Militärstützpunkt. Der US-Sender ABC News berichtete unter Berufung auf einen US-Regierungsvertreter, israelische Raketen hätten ein – zunächst nicht näher genanntes – Ziel im Iran getroffen. Laut Fars untersuchen lokale Behörden den Vorfall, in dessen Folge der Betrieb an mehreren Flughäfen des Landes eingestellt wurde.

In Isfahan befinden sich wichtige Einrichtungen der iranischen Rüstungsindustrie. Auch das größte nukleare Forschungszentrum des Landes ist in der Kulturstadt angesiedelt. 

Iranischer Angriff auf Israel

Der Iran hatte in der Nacht zum Sonntag Israel mit Hunderten Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen angegriffen. Hintergrund war ein mutmaßlich von Israel geführter Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus, bei dem Anfang April zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden getötet wurden. Israel hatte angekündigt, dem darauffolgenden iranischen Vergeltungsangriff eine weitere Reaktion folgen lassen zu wollen.

Ende Januar 2023 war im Iran eine Munitionsfabrik des Verteidigungsministeriums nahe Isfahan mit kleinen Drohnen angegriffen worden. Der Iran machte damals Israel als Drahtzieher für die Attacke verantwortlich. Das «Wall Street Journal» berichtete danach unter Berufung auf «mit der Operation» vertraute Personen, dass Israel hinter den Angriffen stehe. Ende Januar ließ die iranische Justiz im Zusammenhang mit dem Angriff auf die Fabrik vier Männer nach einem international viel kritisierten Verfahren hinrichten.

Quelle: dpa

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