Angriffskrieg

Ukraine-Gespräche in Miami mit Unterhändlern aller Seiten

21. Dezember 2025 , 17:34 Uhr

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine dauert seit fast vier Jahren an. In den USA gehen Gespräche am Wochenende in die nächste Runde. Zumindest die Atmosphäre scheint konstruktiv.

Die Gespräche in den USA über eine Friedenslösung für den Ukraine-Krieg sind nach Angaben verschiedener Seiten positiv verlaufen, ohne dass Details oder konkrete Fortschritte bekannt wurden. An den Unterredungen in Miami im US-Bundesstaat Florida, die das gesamte Wochenende über andauern sollten, waren in wechselnden Konstellationen Delegationen beziehungsweise Unterhändler aller Seiten beteiligt – von den USA, Russlands, der Ukraine bis zu den Europäern. 

Hauptziel war, dass die amerikanischen Unterhändler die Ergebnisse der jüngsten Gespräche am vergangenen Sonntag und Montag in Berlin mit Vertretern Russlands rückkoppeln. Für Deutschland war der außenpolitische Berater von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Günter Sautter, nach Florida geflogen, um mit Vertretern der USA und der Ukraine Gespräche zu führen.

Über die Inhalte wurde zunächst nichts bekannt. Gespräche mit der russischen Seite gab es nach dpa-Informationen nicht. Sautter reiste bereits am Samstag wieder zurück nach Deutschland.

Russischer Unterhändler findet Gespräche «konstruktiv»

Nach Angaben des russischen Unterhändlers Kirill Dmitrijew verliefen die Gespräche zufriedenstellend. «Die Diskussionen werden konstruktiv geführt», sagte der Berater von Kremlchef Wladimir Putin laut der russischen Staatsagentur Tass vor Reportern. An den Gesprächen in Miami nehmen von US-Seite der Sondergesandte Steve Witkoff und der Schwiegersohn von Präsident Donald Trump, Jared Kushner, teil. 

Mit dem Treffen gehen die Verhandlungen nach fast vier Jahren des russischen Angriffskriegs in der Ukraine in die nächste Runde. «Wir arbeiten konstruktiv und sachlich, wir rechnen mit weiteren Fortschritten und praktischen Ergebnissen», schrieb der Sekretär des nationalen Sicherheitsrats der Ukraine, Rustem Umjerow, auf Telegram. Zusammen mit Generalstabschef Andrij Hnatow wollte er sich mit amerikanischen Unterhändlern treffen. Experten rechnen weiterhin mit einem langwierigen Prozess.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach sich nach dem Gespräch einer ukrainischen Delegation und der US-Seite für ein neues Treffen mit den Europäern aus. Es gebe Einigkeit darüber, dass die Ukraine nach der Arbeit ihres diplomatischen Teams in den USA mit ihren europäischen Partnern im größeren Kreis beraten sollte, schrieb er nach einem Gespräch mit dem norwegischen Ministerpräsidenten Jonas Gahr Støre in sozialen Medien. Die ukrainische Delegation in Florida habe mit der US-Seite zusammengearbeitet, man komme zügig voran. 

Putin will Macron treffen

Kremlchef Wladimir Putin ist unterdessen bereit zu einem bilateralen Gespräch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Putin habe seine Bereitschaft zu einem Dialog auch mit Macron ausgedrückt, sagte Kremlsprecher Dmitri Pekow der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti zufolge. Wenn es den gegenseitigen politischen Willen gebe, könne man das nur positiv bewerten, führte er demnach aus.

Macron hatte am Freitag gesagt, dass es nützlich sein könnte für Europa und die Ukraine, wieder mit Putin zu sprechen, um direkt an der Diskussion beteiligt zu sein. «Ansonsten diskutieren wir untereinander mit Verhandlungsführern, die allein mit den Russen diskutieren werden. Das ist nicht optimal.» 

Der Nato-Chef lobt Trumps Einsatz

Nato-Generalsekretär Mark Rutte lobte vor allem die Bemühungen von US-Präsident Donald Trump, den Krieg Russlands gegen die Ukraine zu beenden. «Trump ist in dieser Frage absolut engagiert. Er ist darauf fokussiert, diesen Krieg zu beenden», sagte der Nato-Chef der «Bild am Sonntag». Trump sei der Einzige, der Kremlchef Putin an den Verhandlungstisch habe bringen können – und der Einzige, der Putin am Ende zu einem Friedensschluss zwingen könne: «Dafür zolle ich ihm großen Respekt.

Rutte wandte sich auch gegen Befürchtungen, die USA könnten ihre Unterstützung der Ukraine einstellen. «Davon gehe ich überhaupt nicht aus. Was wir im Moment sehen, ist, dass der Informationsaustausch und auch die Waffenlieferungen an die Ukraine weitergehen», sagte er.

Quelle: dpa

 

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