Musik zum Jahreswechsel

Neujahrskonzert aus Wien mit vielen Debüts

29. Dezember 2025 , 15:27 Uhr

Erstmals erklingt beim berühmten Neujahrskonzert ein Stück einer Afroamerikanerin: Der «Rainbow Waltz» von Florence Price wird auf besonderen Wunsch des Dirigenten Yannick Nézet-Séguin gespielt.

Beim berühmten Neujahrskonzert in Wien wird mit dem Stück «Rainbow Waltz» der Pianistin Florence Price (1887-1953) erstmals ein Werk einer Afroamerikanerin gespielt. Die Berücksichtigung der inzwischen wiederentdeckten Künstlerin im Programm der Wiener Philharmoniker sei ein Herzenswunsch von ihm gewesen, sagte der kanadische Dirigent Yannick Nézet-Séguin bei der Pressekonferenz kurz vor dem Event. Der für Klavier komponierte «Rainbow Waltz» sei eigens für Orchester arrangiert worden.

Price hatte unter schwierigen Lebensumständen Klavierstücke und Symphonien geschrieben. Als alleinerziehende Schwarze litt sie unter der in den USA verbreiteten Rassendiskriminierung.

Signal mit der «Diplomaten-Polka»

Aus Sicht von Nézet-Séguin, der selbst zum ersten Mal das Neujahrskonzert dirigiert, ist das diesjährige Programm rund um den Walzerkönig Johann Strauss und seine Familie voller Neuheiten. Ein Drittel der Stücke sei noch nie aus diesem Anlass erklungen. Mit der «Diplomaten-Polka» von Johann Strauss Sohn werde obendrein bewusst ein Signal für die Bedeutung der Diplomatie in einer zerstrittenen Welt gesetzt.

Eine Botschaft des diesjährigen Neujahrskonzerts (1. Januar, 11.15 Uhr, ZDF) aus dem Goldenen Saal des Wiener Musikvereins sei erneut ein Appell für den Frieden und für das gegenseitige Verständnis, hieß es. «Wenn wir anfangen zu reden, streiten wir und sind uns uneinig; wenn wir anfangen, dieselbe Musik zu hören, spüren wir, dass wir mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede haben», sagte Nézet-Séguin.

Alljährlich rund 50 Millionen aus der Ferne dabei

Das Konzert wird via Fernsehübertragung und Stream in mehr als 150 Länder ausgestrahlt. Rund 50 Millionen Zuschauer und Zuschauerinnen sind aus der Ferne alljährlich mit dabei. Der ORF setzt für die Übertragung 40 Mikrofone und 14 Kameras ein. 

Nézet-Séguin ist musikalischer Leiter der renommierten New Yorker Metropolitan Oper. Sein Vertrag läuft bis 2030. Mit den Wiener Philharmonikern arbeitet der Kanadier seit 2010 fallweise zusammen.

Quelle: dpa

 

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