Rückversicherungs-Geschäft

Munich Re will Kosten senken - Derzeit kein Jobabbau geplant

11. Dezember 2025 , 12:22 Uhr

600 Millionen Euro will der Rückversicherer bis 2030 einsparen – und das derzeit ohne Stellenabbau. Was steckt hinter dem Sparkurs, und wo will der Konzern noch zulegen?

Der Rückversicherer Munich Re will seinen Gewinn bis Ende des Jahrzehnts durch stärkere Einsparungen nach oben treiben. Geplant seien Kostensenkungen von 600 Millionen Euro bis zum Jahr 2030, sagte der scheidende Vorstandschef Joachim Wenning. Ein Stellenabbau sei derzeit aber nicht geplant, versicherte er zusammen mit seinem designierten Nachfolger Christoph Jurecka bei der Vorstellung der neuen Mittelfristziele in München. Ein Drittel der Einsparungen soll allerdings schon im kommenden Jahr greifen.

Der bisherige Finanzvorstand Jurecka übernimmt die Führung des Konzerns zum Jahreswechsel, nachdem sich Wenning gegen eine Verlängerung seines Vertrags entschieden hatte. Der künftige Chef erklärte das Einsparziel zu einer Ambition, die sich aus Zielen der einzelnen Geschäftsbereiche zusammensetze. Darin seien auch Personalkosten enthalten, sagte er. «So müssen wir schauen, wie wir die 600 Millionen über die nächsten fünf Jahre hinbekommen.»

Gespräche mit Arbeitnehmern

Laut Wenning laufen derzeit Gespräche mit der Arbeitnehmerseite. Wenn diese abgeschlossen seien, könne man mehr zu einem möglichen Personalabbau sagen. Jurecka erwartet, dass in den kommenden fünf Jahren viele Beschäftigte ohnehin in den Ruhestand gehen. Zur Munich Re gehört auch der Düsseldorfer Erstversicherer Ergo. Ende September beschäftigte der Konzern insgesamt gut 44.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Für das laufende Jahr rechnet die Munich-Re-Spitze weiterhin mit einem Gewinn von sechs Milliarden Euro. Damit werde der Konzern seine für 2025 gesetzten Mittelfristziele voraussichtlich durchweg übertreffen, sagte Wenning. 2026 soll der Konzerngewinn auf etwa 6,3 Milliarden Euro steigen. Bis 2030 soll der Gewinn je Aktie dann um durchschnittlich mehr als acht Prozent zulegen.

Anteil von Schaden- und Unfall-Rückversicherung soll sinken

Jurecka baut künftig stärker auf die Lebens- und Kranken-Rückversicherung, die Spezialversicherung im Direktgeschäft mit Industrieunternehmen und die Erstversicherungstochter Ergo. Deren Anteil am Gewinn soll bis Ende des Jahrzehnts von derzeit etwa 50 Prozent auf etwa 60 Prozent wachsen.

Der Anteil der bisher dominierenden Schaden- und Unfall-Rückversicherung soll im Gegenzug sinken. In diesem Geschäft hatten die Munich Re und andere Rückversicherer bei Erstversicherern wie Allianz und Generali in den vergangenen Jahren immer höhere Prämien durchsetzen können. Seit Anfang 2025 mussten sie jedoch Preisrückgänge hinnehmen, so dass weitere große Gewinnsprünge in diesem Geschäft nicht zu erwarten sind.

Die Anteilseigner des Konzerns sollen auch künftig von hohen Gewinnbeteiligungen profitieren: So strebt Munich Re eine Gesamtausschüttungsquote von mehr als 80 Prozent pro Jahr an. Dies umfasse Dividenden und weitere Aktienrückkäufe, sagte Jurecka.

Quelle: dpa

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