Mordprozess um Katina K.: Heute wurden die Plädoyers gehalten

09. Oktober 2025 , 06:43 Uhr

Zusammenfassung des heutigen Verhandlungstages: 

Die Staatsanwaltschaft ist vom zunächst angeklagten Vorwurf des Mordes mittlerweile abgerückt und hat sich in ihrem Plädoyer für eine Verurteilung wegen Totschlags ausgesprochen. Sie fordert eine Freiheitsstrafe von 14 Jahren und drei Monaten. Ein Anwalt der Eltern als Nebenkläger hält dagegen am Vorwurf des Mordes aus niedrigen Beweggründen fest und fordert zudem Schmerzensgeld vom Angeklagten, weil die Familie aufgrund der fehlenden Leiche mit dem Fall nicht abschließen könne.

Ganz anders sehen das die beiden Verteidiger. Sie fordern einen Freispruch, weil die Tat ihrem Mandanten nicht nachzuweisen sei. Die Indizienkette der Staatsanwaltschaft sei bei der Beweisaufnahme in sich zusammengefallen. Stattdessen sind die Verteidiger des Mannes überzeugt, dass die junge Frau aus der Prostitution aussteigen wollte und vermutlich abgetaucht ist.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sich die 33-Jährige am Nachmittag des 1. August von dem Mann getrennt hatte und in ihre bulgarische Heimat fahren wollte. Weil die künftige Lebensplanung des 74-Jährigen damit zerbrochen sei und weil er wütend über die Trennung gewesen sei, soll der Angeklagte nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft die junge Frau getötet und ihre Leiche an einen bis heute unbekannten Ort gebracht haben.

Ein Urteil soll nächste Woche Freitag (17. Oktober) verkündet werden.

 

UPDATE 13 Uhr

Die Verteidigung fordert Freispruch und eine Entschädigung für die Zeit in der Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft habe einige Indizien angeführt, die aber aus Sicht der Verteidigung nicht den Schluss zulassen, dass er getötet hat. So stelle sich unter anderem die Frage, warum der Angeklagte sie getötet haben sollte, wenn doch mehrfach pro Stunde ein Bus an seinem Haus vorbeifährt. Außerdem ging es sehr viel darum, dass Katina vor ihrem Verschwinden in einigen Punkten nachweislich gelogen habe. So habe sie sich unter anderem ausgedacht, dass der Angeklagte aggressiv sei.

 

UPDATE 11.30 Uhr:

Im Moment hält die Verteidigung ihr Plädoyer. Sie führt aus, dass schon ab der ersten Meldung über Katinas Verschwinden die Richtung der Ermittlungen klar gewesen sei. Es geht im Moment viel um Wahrheit und Unwahrheit. Katina hätte vor ihrem Verschwinden nicht immer die Wahrheit gesagt. Der Angeklagte hingegen habe am Anfang der Ermittlungen, als er noch als Zeuge galt, nachweislich in vielen Punkten die Wahrheit gesagt. Vor der Verteidigung hatte der Nebenklage-Anwalt sein Plädoyer gehalten. Er fordert lebenslang wegen Mordes aus niederen Beweggründen. Außerdem hat er erklärt, wie sehr Katinas Familie unter dem Verschwinden leide und dass sie ohne Leiche nicht abschließen könne.

 

UPDATE 10:30 Uhr:

Seit 9 Uhr läuft der Prozesstag heute und zuerst hat der Staatsanwalt sein Plädoyer gehalten. Er fordert 14 Jahre und 3 Monate Freiheitsstrafe ohne Sicherungsverwahrung. Er hat alle Beweise zusammengefasst und schlussfolgert daraus: Der Angeklagte habe ein Motiv und auch die Gelegenheit gehabt, Katina zu töten. Außerdem sei Gewalt gegen andere Menschen für ihn nicht wesensfremd, hieß es. Der Angeklagte blieb während der Ausführungen ganz ruhig und zeigte kaum eine Regung. Das öffentliche Interesse heute ist sehr groß, die Besucherplätze sind fast alle voll.

 

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Der Mordprozess vor dem Landgericht Bamberg um die Bulgarin Katina K. aus Bammersdorf im Kreis Forchheim neigt sich dem Ende zu. Die Leiche wurde nie gefunden, trotzdem gehen die Ermittler davon aus, dass ihr damaliger Partner sie getötet hat. Heute halten Verteidigung und Staatsanwaltschaft voraussichtlich die Plädoyers.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten Joseph H. Mord vor, daher könnte sie im Plädoyer lebenslang fordern. Die Verteidigung plädiert wahrscheinlich in Richtung Freispruch. Aber ganz genau werden wir es erst heute erfahren. Eventuell bekommt der Angeklagte auch schon das letzte Wort. Das ist von der Zeit abhängig. Die Plädoyers dürften einige Zeit in Anspruch nehmen, weil der Fall und auch die Beweisaufnahme sehr komplex waren. Das Urteil könnte nächste Woche gesprochen werden.

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