Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat heute das Forchheimer Familienunternehmen Gebr. Waasner Elektrotechnische Fabrik GmbH besucht. Dort machte er sich ein Bild des Unternehmens und sprach außerdem über die momentanen Herausforderungen der Industrie. Söder bezeichnete Waasner dabei im Radio Bamberg Interview als Vorzeigeunternehmen:
„Ja klar Maschinenbau ist zunächst mal eine der großen Stärken, die wir in Bayern haben. Und das ist ein klassisches Familienunternehmen, das hier erfolgreich ist, mit hoher Präzision, moderner Technologie und hoher Wertschöpfung. Aber wie alle Unternehmen in Deutschland stehen auch diese Unternehmen im harten Wettbewerb. Und wir müssen alles tun, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Mit mehr Investitionen in Technologien, wie es Bayern tut. Mit am Ende niedrigeren Steuern und niedrigeren Energiepreisen, was Deutschland noch dringend braucht. Und vor allem auch weniger Bürokratie und daran muss man jetzt in Berlin hart arbeiten.“
Söder äußerte sich während des Besuchs in Forchheim auch zu E-Autos und der immer wieder geforderten Verschiebung des Verbrenner-Aus:
„E-Mobilität ist einer der absoluten Zukunftsbereiche, nur noch nicht in der Zeit. Wir haben heute 14 bis 15 Prozent der PKW fahren E-Mobil, beim LKW nur zwei Prozent, also der Nutzfahrzeuge. Es wird bis 2035 nicht zu schaffen sein. Und es muss am Ende auch der Markt entscheiden, dann nicht dieses Hin und Her, aber schon die Freiheit vom Aus vom Verbrenner-Aus braucht es dringend, weil wir sonst am Ende möglicherweise den Chinesen die kompletten Märkte überlassen und das kann nicht sein.“
Zum Thema Handelszölle sagte Söder:
„Also Zölle sind immer falsch. Die Zölle führen dazu, dass übrigens auch die Chinesen, wenn man ihnen Zölle macht, dass sie dann anders antworten, mit seltenen Erden und in anderen Bereichen. Oder Umgehungstatbestände schaffen. Als Exportnation, die wir sind, müssen wir auf freien Welthandel setzen und nicht auf Protektion und ähnliche Bereiche. Deswegen liegt die EU da wie so oft falsch.“
Söder sieht Deutschland in Europa in einer stärkeren Rolle, außerdem müsse man Klimaschutz und Wirtschaft in Einklang bringen:
„Ja ich glaube, dass das schon sehr wichtig ist und vor allem auch eine klare Rolle, die den Verstand in den Vordergrund rückt. Wir sind sehr für Klimaschutz, aber Klimaschutz und Wirtschaft müssen in Einklang sein und nicht gegeneinander. Wenn wir sagen, wir wollen den Klimaschutz auf Kosten der Wirtschaft, dann werden wir am Ende eine Situation haben, die uns auch die Demokratie gefährdet in dem Land, also muss beides zusammengedacht werden. Das muss in Europa passieren, aber auch in Deutschland.
Der Unternehmer und Präsident der IHK für Oberfranken Bayreuth Michael Waasner sagte im Anschluss des Besuchs:
„Der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder kennt ja die Wirtschaft, er versteht die Wirtschaft. Er setzt sich sehr aktiv und auch sehr erfolgreich für die bayerische Wirtschaft ein und für den Standort. Ich denke, zum Wohl von allen, der ganzen Gesellschaft sind wir hier auf der gleichen Seite. Und wir haben den gleichen Spirit. Wir wollen was bewegen, wir wollen auch unter schwierigen Bedingungen hier weiterhin erfolgreich sein.“
Von der Politik wünsche er sich weniger Auflagen und Bürokratie, so Waasner weiter. Davon habe man in den vergangenen Jahren genug erhalten.
Radio Bamberg Geschäftsführer Mischa Salzmann im Gespräch mit Michael Waasner: