Neu im Kino

Marion Cotillard als Schneekönigin mit einem «Herz aus Eis»

18. Dezember 2025 , 07:00 Uhr

Traum und Wirklichkeit verschwimmen in dieser Neuinterpretation des berühmten Märchens «Die Schneekönigin». Für wen sich der Berlinale-Film «Herz aus Eis» mit Oscar-Preisträgerin Cotillard lohnt.

Mit dem Disney-Hit «Frozen» erlebte Hans Christian Andersens Märchen «Die Schneekönigin» eine moderne Renaissance – auch wenn der Animationsfilm die Vorlage nur sehr lose nacherzählt. Nun kommt eine weitere Interpretation der Geschichte in die Kinos, diesmal mit Oscar-Preisträgerin Marion Cotillard – stilistisch allerdings das komplette Gegenteil des fröhlichen Musicalfilms.

Die französische Regisseurin Lucile Hadžihalilović setzt in ihrem atmosphärisch dichten und entschleunigten Spielfilm «Herz aus Eis» (Originaltitel: «La Tour de Glace») auf Poesie pur und weniger auf Handlung. Neben Cotillard («La vie en rose») als kaltherzige Schneekönigin gehört auch der deutsche Schauspieler August Diehl («Bonhoeffer») zum Cast. 

Eine eigene Version der «Schneekönigin» in den Siebzigern

Bei der diesjährigen Berlinale, wo «Herz aus Eis» im Wettbewerb lief, sagte Filmemacherin Hadžihalilović, die Märchen des dänischen Schriftstellers Andersen seien komplex, mitreißend und hätten ihre eigene Fantasiewelt. 

Jetzt erschafft sie ihre Fantasiewelt rund um die «Schneekönigin», und zwar mit Blick auf das Erwachen weiblicher Sexualität und dem Erwachsenwerden, angesiedelt in den 1970er Jahren. Also eine Art poetische Coming-of-Age-Geschichte.

Die 16-jährige Jeanne (Clara Pacini), vernarrt in Andersens «Die Schneekönigin», gerät zufällig in ein Filmstudio, in dem Dreharbeiten zu einer Verfilmung der berühmten Geschichte laufen. Die junge Waise darf dort als Statistin anfangen. Dabei verliebt sie sich in die mysteriöse und divenhafte Titeldarstellerin Christina (Cotillard). Jeanne gerät in eine ganz eigene Welt zwischen Traum und Wirklichkeit.

Grenzen zwischen Wunsch und Wirklichkeit verschwimmen

Oft weiß man als Zuschauer nicht, was sie wirklich erlebt und wann sie fantasiert. Viele Szenen sind von geradezu magischer Schönheit, oft aber zugleich von Melancholie getrübt. So wird die Ballade von der Schwierigkeit, erwachsen zu werden, auch zu einem wehmütigen Abschied von der Kindheit, eingebettet in das Setting eines Films im Film.

Bei der Berlinale wurde das kreative Ensemble von «Herz aus Eis» mit einem Silbernen Bären für eine herausragende künstlerische Leistung ausgezeichnet. Davon lebt auch maßgeblich der Film. Die märchenhafte Atmosphäre ist vereinnahmend, manchmal auch etwas unheimlich und düster. Wer ein Fan von vielen Handlungssträngen oder einem klaren Plot ist, könnte die knapp zwei Stunden im Kinosaal allerdings als zäh empfinden.

Quelle: dpa

 

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