Kampf gegen Drogen

Kolumbien nimmt Koka-Vernichtung mit Glyphosat wieder auf

23. Dezember 2025 , 03:18 Uhr

Die USA werfen der Regierung in Bogotá vor, nicht genug gegen den Drogenschmuggel zu unternehmen. Tatsächlich ist die Kokain-Produktion explodiert. Jetzt werden wieder Herbizide versprüht.

Angesichts einer massiv steigenden Kokain-Produktion in Kolumbien nimmt die Regierung des südamerikanischen Landes nach zehn Jahren die Vernichtung von Koka-Plantagen mit dem Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat wieder auf. In Gebieten, in denen kriminelle Organisationen aktiv seien und Bauern zum Anbau von Koka gezwungen würden, solle das Herbizid künftig mit Drohnen versprüht werden, teilte Justizminister Andrés Idárraga mit. 

Die kolumbianische Regierung hatte die Koka-Vernichtung aus der Luft 2015 eingestellt, später untersagte das Verfassungsgericht das Vorgehen wegen Umwelt- und Gesundheitsbedenken. Allerdings stellte sich die Vernichtung der Koka-Felder per Hand als wesentlich ineffektiver heraus. In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Anbaufläche in Kolumbien fast verdoppelt. Heute erlaubt die Justiz das Besprühen der Koka-Plantagen mit Unkrautvernichtungsmitteln innerhalb von engen Grenzen wieder. 

Kolumbien ist größter Kokainproduzent der Welt 

Kolumbien ist der größte Kokainproduzent der Welt. Nach Angaben der Vereinten Nationen verfügt das Land mit mehr als 250.000 Hektar über rund 65 Prozent der weltweiten Anbaufläche für Koka. Das Rauschgift wird über den Pazifik und die Karibik in die USA oder über den Atlantik nach Europa geschmuggelt.

USA verhängen Sanktionen gegen Kolumbiens Präsidenten Petro

Die US-Regierung stufte Kolumbien zuletzt als Land ein, das seine internationalen Verpflichtungen im Kampf gegen illegale Drogen nicht erfüllt. Gegen Kolumbiens Präsidenten Gustavo Petro verhängten die USA zudem Sanktionen, weil er nicht entschlossen genug gegen den Drogenhandel vorgehe.

«Er ist ein sehr, sehr böser Kerl, und er muss aufpassen», sagte US-Präsident Donald Trump erst am Montag über seinen kolumbianischen Kollegen Petro. «Denn er stellt Kokain her und sie schicken es aus Kolumbien in die Vereinigten Staaten.»

Quelle: dpa

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