Preise

Kartellamt soll Butterpreis prüfen

10. Dezember 2025 , 17:20 Uhr

Die Verbraucher freut es, den Bauern macht es große Sorgen: Butter ist drastisch billiger geworden - vielleicht billiger als erlaubt.

Der Bayerische Bauernverband will die aktuellen Butterpreise vom Bundeskartellamt überprüfen lassen. Der Preisverfall sei nicht nur verantwortungslos, sondern möglicherweise auch unzulässig, teilte der BBV mit. Auch der Deutsche Bauernverband kritisierte den Preisverfall. «Hinweisen auf Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht muss das Kartellamt zwingend nachgehen», sagt Generalsekretärin Stefanie Sabet. 

Bei einem Verbraucherpreis von 0,99 Euro seien die Produktionskosten in der Lebensmittelkette nicht gedeckt – weder bei den Molkereien noch bei den Landwirten, argumentiert der Bayerische Bauernverband (BBV). «Das wirft Fragen auf, ob Butter zu diesem Preis noch kostendeckend gehandelt oder möglicherweise unter Einstandspreis verkauft wird – ein Vorgehen, das rechtlich unzulässig sein kann.» 

In einem Schreiben an das Kartellamt, das der dpa vorliegt, schreibt BBV-Generalsekretär Carl von Butler sogar von einem dringenden Verdacht, dass ein Verkauf unter Einstandspreis vorliege. «Molkereien und Milchbauern sehen sich dadurch einer sich beschleunigenden Abwärtsspirale bei den Milchpreisen ausgesetzt.» 

Das Kartellamt bestätigte den Eingang des Schreibens, äußerte sich darüber hinaus aber nicht. 

«Das falsche Signal»

Die aktuellen Butterpreise sieht auch BBV-Milchpräsident Peter Köninger kritisch: «Was wir hier sehen, ist ein Wettbewerb um das Image des Billigsten und genau das falsche Signal», sagt er. «Dumpingpreise, die ganze Wertschöpfungsketten gefährden, dürfen keine akzeptierte Marktstrategie sein.»

Mit ihren Preissenkungen konterkarierten die Akteure des Lebensmitteleinzelhandels ihre Forderungen nach mehr Tierwohl, kritisiert der BBV. Viele Betriebe hätten dafür zum Teil hohe Investitionen auf sich genommen. «Nun müssen sie erfahren, dass insbesondere die Discounter sich hier nicht als verlässlicher Partner erweisen und aktuell nur auf Billigstpreise setzen.» Das erschüttere nicht nur das Vertrauen der Landwirte, sondern gefährde auch die Zukunftsperspektive einer regionalen sowie auf Tierwohl und Nachhaltigkeit ausgerichteten Lebensmittelerzeugung.

Quelle: dpa

Das könnte Dich auch interessieren

22.11.2025 Bayerische Imker ernten deutlich weniger Wenn das Wetter nicht mitspielt, nützt auch Bienenfleiß nichts. 2025 war ein schlechtes Jahr für die bayerischen Imker. In anderen Bundesländern sah es besser aus. 11.12.2025 Thomas Apel neuer Kanuslalom-Cheftrainer Die Slalomkanuten bekommen einen neuen Cheftrainer. Allerdings ist er im DKV-Team schon bestens bekannt. Was Thomas Apel nach seiner Beförderung plant. 11.12.2025 Manuel Baums Pferde-Diskussion mit seiner Tochter Auf dem Rasen hat Interimstrainer Manuel Baum mit dem FC Augsburg ein erfolgreiches Comeback gefeiert. Sein 100. Pflichtspiel als Trainer bei Eintracht Frankfurt hat zuhause kuriose Konsequenzen. 11.12.2025 Fürths Coach Vogel: Situation «keinen Zentimeter verändert» Die Lage der SpVgg Greuther Fürth bleibt auch nach dem Punktgewinn im Derby prekär. Der neue Trainer spricht vor dem letzten Heimspiel des Jahres über Fußball - und Ballett.