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Jorge González berichtet von Anfeindung bei Zugfahrt

23. Dezember 2025 , 15:17 Uhr

In einem Interview erzählt der «Let's Dance»-Juror von einem rassistischen Vorfall in einem Zug. Einschüchtern lassen, möchte er sich nicht.

Der Entertainer und Choreograph Jorge González ist eigenen Berichten zufolge gemeinsam mit seiner Nichte bei einer Zugfahrt rassistisch beleidigt worden. Der Vorfall habe sich vor zwei Jahren auf einer ICE-Fahrt von Hamburg nach Berlin ereignet, hieß es von seinem Management auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa). In einem RTL-Interview hatte der «Let’s Dance»-Juror zuvor von dem Vorfall berichtet.

Ein Mann habe auf dem Platz gesessen, den González reserviert gehabt habe, und sich geweigert, aufzustehen, wird González von RTL zitiert. «Er hat meine Nichte angeguckt und gesagt: „Und du, du sprichst nicht, geh zurück, von woher du kommst.“» Seine Nichte habe schlagfertig reagiert und gesagt, sie komme aus Nienburg an der Weser, erzählte González, der in Kuba geboren wurde.

González: Mitreisende und Zugbegleiterin halfen

Der dpa teilt er auf Anfrage mit, der Mann habe ihm einfach nur leidgetan, «weil er offenbar verbittert und weltfremd schien». González weiter: «Was mich besonders berührt hatte, war die Unterstützung der Mitreisenden und der Zugbegleiterin an dem Tag. Einige Menschen, vor allem Frauen, standen auf und wiesen den Mann zurecht.» Die Zugbegleiterin habe ihn außerdem von dem Platz verwiesen und damit gedroht, am nächsten Halt die Polizei zu rufen, wenn er sich nicht mäßige. «Ich habe da viel Sympathie und Zivilcourage gespürt.»

Einem Sprecher der Deutschen Bahn (DB) war der Vorfall auf dpa-Anfrage am Dienstag zunächst nicht bekannt, er teilte aber allgemein mit: «Rassismus hat in unseren Zügen keinen Platz – weder gegenüber unseren Kund:innen noch gegenüber unseren Mitarbeitenden.» Die Schilderung von González mache betroffen, «so etwas sollte kein Fahrgast auf einer Bahnfahrt erleben müssen – und auch sonst nirgendwo im öffentlichen Raum». Das Management von González erklärte, er habe damals darauf verzichtet, den Vorfall zu melden.

«Ich will mich nicht verstecken»

Anfeindungen aufgrund seiner Hautfarbe, Sprache oder Homosexualität erlebe er in der Öffentlichkeit recht selten, äußerte González auf dpa-Anfrage. «Ich stelle aber fest, dass solche Anfeindungen und Drohungen in meinem Bekanntenkreis tatsächlich häufiger auftreten als früher.» In den sozialen Medien gebe es immer wieder Menschen, die ihn beleidigten oder drohten. «Wenn so etwas passiert, melde ich einen solchen Account – das war’s aber auch schon.»

Manche Freunde und sein Team nähmen das etwas ernster als er und wollten ihn stärker abschirmen. «Aber das will ich nicht. Ich will mich nicht wegen irgendwelcher feigen Leute verstecken oder verstellen.»

Quelle: dpa

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