Wochenlanger Starkregen, aufgeweichte Böden und ein Hang in Streitberg, der ins Rutschen gerät: Dieses Szenario war am vergangenen Samstag Ausgangspunkt einer groß angelegten Katastrophenschutzübung im Landkreis Forchheim.
Über 100 Einsatzkräfte aus Feuerwehren, Rettungsdiensten, dem Technischen Hilfswerk sowie des Landratsamtes mit der Führungsgruppe Katastrophenschutz als übergeordnete administrative und dem Örtlichen Einsatzleiter als operative, taktische Leitung probten dabei das Zusammenspiel im Ernstfall.
In der Übungsannahme hatte sich oberhalb der Jugendherberge in Streitberg ein größerer Hang gelöst – mit der Gefahr weiterer Abrutsche. Die Lage spitzte sich schnell zu: Ein Teil der örtlichen Infrastruktur fiel aus, die Die Verantwortlichen entschieden daher, sowohl die Jugendherberge als auch ein benachbartes Sporthotel zu räumen. Insgesamt 127 Personen wurden aus dem Gefahrenbereich evakuiert, diese wurden von den Jugendfeuerwehren des Landkreises und der THW-Jugend gestellt.
Für die Bürger richteten die Einsatzkräfte im Streitberger Bürgerhaus einen sogenannten Leuchtturm ein – eine zentrale Anlaufstelle, die im Katastrophenfall Informationen, Wärme, Notstrom und Unterstützung bietet. Währenddessen arbeitete die Örtliche Einsatzleitung mit Hochdruck daran, das Lagebild laufend zu aktualisieren. Drohnen wurden eingesetzt, um den instabilen Hang aus der Luft zu beurteilen. Das THW übernahm technische Sicherungsmaßnahmen und errichtete eine Verpflegungsstelle für Betroffene und Einsatzkräfte. In Weilersbach wurde parallel eine Betreuungsstelle mit Feldbetten aufgebaut, in der die evakuierten Jugendlichen und Gäste versorgt wurden.
Ziel der Übung war es, Abläufe zu überprüfen und die Zusammenarbeit der verschiedenen Organisationen unter realitätsnahen Bedingungen zu trainieren.