Sie gelten als sehr klimafreundlich, aber brauchen viel Platz und können Lärm verursachen. Die Gemeinde Altendorf im Kreis Bamberg hat jetzt einstimmig beschlossen, drei Windräder im Bereich Juliushof/Seußling zu bauen. In Hirschaid sind zwei Windkraftanlagen im Gespräch, aber noch nicht sicher beschlossen. Sie würden bei Großbuchfeld/Rothensand entstehen. Jetzt hat der Marktgemeinderat getagt. Hirschaids Bürgermeister Klaus Homann:
„Zurzeit werden Fachgutachten erstellt. Mit einem Ergebnis rechnen wir bis Ende dieses Jahres. Ebenfalls entscheidet im November der Planungsverband Oberfranken West über die Vorrangflächen.“
Wenn die Anlagen beschlossen werden, dann wären sie frühestens 2028 fertig. Ein Bürgerentscheid ist aktuell noch im Gespräch. Am 8. Oktober ist eine Infoveranstaltung für die Bürger in der Regnitzarena.
Die Gemeinde Altendorf weist unterdessen die Vorwürfe zurück, die Bürger seien nicht über den geplanten Windpark Seußling-West informiert oder beteiligt worden. Es habe frühzeitige Bürgerversammlungen, eine laufend aktualisierte Website sowie öffentliche Informationsquellen gegeben. Die 10H-Regel sei weitgehend außer Kraft und das Mindestabstandsgebot von 800 Metern eingehalten.
Zur Kritik an fehlender Transparenz über Schallemissionen, Wertverluste und Gesundheitseinflüsse verweist die Gemeinde auf gesetzlich vorgeschriebene Gutachten, darunter ein Schallgutachten, das öffentlich einsehbar werde. Eine Beweislast für Wertverluste liege bei Betroffenen.
Umweltschutzmaßnahmen wie Rückbau, Renaturierung und Artenschutz seien in den Genehmigungsverfahren verbindlich geregelt. Ein umfassendes Energiekonzept sei auf regionaler, nicht kommunaler Ebene sinnvoll. Die Gemeinde leiste mit dem Windpark ihren Beitrag zu den bundesweiten Klimazielen.
Zur Wirtschaftlichkeit betont die Gemeinde, dass der Windpark vollständig kommunal entwickelt werde und Bürger über Kommanditbeteiligungen eingebunden seien. Grundstückseigentümer würden marktgerecht entschädigt.