Flucht aus Psychiatrie – Rückflug kostet 195.000 Euro

27. November 2025 , 12:44 Uhr

Er entkam von Erlangen bis nach Kolumbien: Die Fahndung nach einem aus der Psychiatrie entwichenen 34-Jährigen sorgte im Sommer über Wochen für große Aufmerksamkeit. Nun gab die Staatsanwaltschaft Ansbach bekannt: Die Kosten für den Rückflug des Mannes nach Deutschland belaufen sich auf 195.000 Euro.

Grund für die hohe Summe ist demnach unter anderem, dass die Behörden einen Sonderflug organisierten, also eine Maschine charterten. Ein Linienflug kam nach Angaben von Jonas Heinzlmeier, Sprecher der Staatsanwaltschaft Ansbach, nicht infrage. Für einen Direktflug nach Deutschland seien sie auf eine Fluggesellschaft angewiesen gewesen, die keine gefesselten Passagiere mitnehme. Deshalb fiel die Entscheidung zum Charterflug.

Die Staatsanwaltschaft prüft derzeit, ob sie die Kosten bei dem 34-Jährigen geltend machen kann. Zunächst kommt der Freistaat Bayern dafür auf.

Die Vorgeschichte

Bei dem 34-Jährigen handelt es sich um den früheren Amokläufer von Ansbach im Jahr 2009. Der damals 18-Jährige war mit einem Beil, Messern und Molotow-Cocktails bewaffnet in die Schule gekommen und hatte neun Mitschüler und einen Lehrer verletzt. 2010 war er wegen versuchten Mordes in 47 Fällen zu neun Jahren Jugendhaft verurteilt worden. Eine Jugendkammer hatte zudem die unbefristete Unterbringung in einer Psychiatrie angeordnet.

Seit Beginn des Jahres durfte der Mann als Teil der Therapie regelmäßig die Forensische Psychiatrie in Erlangen zu Tagesausgängen verlassen. Von der behandelnden Klinik wird er heute als ungefährlich eingestuft.

Am 16. August kehrte der 34-Jährige von einem unbegleiteten Ausgang nicht mehr zurück. Die Spur der Ermittler von Landes- und Bundeskriminalamt führte letztlich bis nach Kolumbien. Anfang September informierte die Staatsanwaltschaft über seine Festnahme. Strafbar machte sich der 34-Jährige nicht. Sein Entweichen gilt lediglich als Verstoß gegen die Hausordnung. Er muss aber mit der Rücknahme sämtlicher Lockerungsmaßnahmen rechnen.

Die Staatsanwaltschaft Ansbach vermutet, dass der Mann Helfer hatte und durchleuchtet das Umfeld und mögliche Kontakte des Mannes.

Das könnte Dich auch interessieren

13.11.2025 Siemens will rund 30 Prozent seiner Tochter Siemens Healthineers an die eigenen Aktionäre abgeben Das wurde gestern (12.11.) bekannt, berichtet die DPA. Der Wert der Aktien liegt bei etwa 15 Milliarden Euro. Ziel ist, dass Siemens das Medizintechnikgeschäft nicht mehr voll konsolidieren muss und sich stärker auf das Kerngeschäft konzentriert. Künftig hält Siemens nur noch eine Minderheitsbeteiligung. Die Trennung von Siemens und Healthineers ist auch aus Sicht der Arbeitnehmer 10.11.2025 Erlangen: Mann nach Schuss ins Gesicht schwer verletzt Ein Mann ist in einem Waldstück in Erlangen durch einen Schuss ins Gesicht schwer verletzt worden. Der 43-Jährige sei heute Nacht operiert worden und inzwischen außer Lebensgefahr, teilte die Polizei mit. Der Mann werde aber weiter intensivmedizinisch behandelt. Die Beamten nahmen einen 22-Jährigen wegen Verdachts auf einen Tötungsversuch fest. Den Angaben nach hatte der 43-Jährige 10.11.2025 Unfall auf der A73 bei Erlangen am Abend - Verursacher flüchtet Auf der A 73 bei Nürnberg/Fürth hat sich gestern Abend gegen 18 Uhr 30 ein Unfall mit wirtschaftlichem Totalschaden ereignet. Laut Polizei war ein 24-Jähriger aus Bamberg auf dem linken Fahrstreifen unterwegs, als ein unbekannter blauer Audi rechts überholte und beim Wiedereinscheren so dicht einschwenkte, dass der Bamberger ausweichen musste und mehrfach die Leitplanke touchierte. Die 01.11.2025 Vollsperre am Abend nach Unfall auf der A73 bei Erlangen Auf der A73 Richtung Bamberg hat sich gestern Abend kurz nach dem Kreuz Fürth/Erlangen ein folgenschwerer Unfall ereignet. Eine 77-jährige Autofahrerin aus dem Landkreis Lichtenfels wollte von der A3 auf die A73 auffahren und übersah dabei einen Sattelzug, so die Polizei. Ihr Wagen prallte nach der Kollision gegen die Mittelschutzplanke und kam entgegen der Fahrtrichtung