Was kann der Wirtschaft in Deutschland wieder Schwung verleihen – diese Frage bewegt Politik und Experten gleichermaßen. Die Verantwortlichen der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) haben nun eine Debatte um die Abschaffung eines christlichen Feiertags wie Ostermontag, Pfingstmontag oder dem 2. Weihnachtsfeiertag angeschoben. Die Gewerkschaften in Oberfranken lehnen die Idee ab. Gegenüber Radio Bamberg sagte Mathias Eckardt, der Regionsgeschäftsführer des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Oberfranken:
„Ich halte die Forderung der vbw für totalen Unsinn – weil wir in Bayern sind das höchstproduktive Land in Deutschland, gleichzeitig haben wir die meisten Feiertage in Deutschland. Es wäre ja Unsinn zu sagen, wir sparen Feiertage ein um noch hochproduktiver zu werden, wenn wir schon führend unterwegs sind.“
Die Arbeitnehmer stünden momentan ohnehin schon sehr unter Druck, was man an hohen Krankheitsraten ablesen könne, so Eckardt weiter. Auch bei den Kirchenvertretern in Oberfranken stößt der die Debatte auf Ablehnung. Gegenüber Radio Bamberg sagte die Bamberger Dekanin Sabine Hirschmann:
„Christliche Feiertage sind wichtig und wertvoll. Sie sind Ruhetage für die ganze Gesellschaft. Wann, wenn nicht durch Feiertage, gibt es diese Möglichkeit, dass so viele Menschen verbindlich zur selben Zeit frei haben. Zeit für Erholung, für Familie, für Freundschaft, für ein Hobby, Zeit für Kultur und Zeit, ihre Religiosität zu pflegen.“
Die Abschaffung eines Feiertages würde die Situation nicht verbessern, sondern eher verschlimmern.