BuB kritisiert Einigung zu Ankerzentrum - Bürgerverein Bamberg-Ost bewertet Verhandlungen positiv

12. Dezember 2025 , 07:19 Uhr

Kaum hat Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke eine nahende Einigung mit dem Freistaat Bayern zur Zukunft des Ankerzentrums und eine Sondersitzung des Stadtrats mit Innenminister Herrmann angekündigt, kommt scharfe Kritik. Und zwar von „Bambergs unabhängige Bürger (BuB)“.

BuB macht deutlich: Die Kritik richtet sich nicht gegen Geflüchtete, sondern gegen eine politische Entscheidung, mit der aus einer ursprünglich klar befristeten Sonderlösung nun eine faktische Dauerlösung wird – ohne transparentes Enddatum.

BuB Stadträtin Karin Einwag sagt gegenüber Radio Bamberg:

„Der Vertrag zwischen dem Freistaat Bayern und der Stadt Bamberg benennt ganz klar den 31.12. 2025 als unwiderrufliches Ende der Ankereinrichtung. Dass die Ankereinrichtung jetzt auf unbestimmte Zeit verstetigt wird, mit all ihren Belastungen für die Anwohner, ist eine große Enttäuschung für viele Menschen in Bamberg-Ost.“

Aus Sicht der BuB hat die Einigung mehrere schwerwiegende Probleme:

BuB erkennt an, dass der Erwerb des Geländes durch die Stadt eine Chance für die zukünftige Entwicklung sein kann, kritisiert aber die Verknüpfung mit einem weiteren mehrjährigen Betrieb des Ankerzentrums.

„Der Freistaat bekommt Planungssicherheit, die Stadt gibt ihr größtes Druckmittel – das vereinbarte Ende 2025 – aus der Hand. Das ist kein Kompromiss auf Augenhöhe, sondern die Verstetigung einer Belastung, die Bamberg seit Jahren einseitig trägt“, so die Zusammenfassung der BuB Vorsitzenden Daniela Reinfelder.

BuB fordert daher:

  1. Vertragstreue zur ursprünglichen Befristung und klare, verbindliche Ausstiegsdaten.
  2. Einen verbindlichen Fahrplan für den Übergang zu dezentralen Unterbringungslösungen in Stadt und Region.
  3. Eine ehrliche, transparente Debatte mit der Stadtgesellschaft über die Zukunft des Areals und des Bamberger Ostens.
  4. Eine faire Lastenverteilung bei der Unterbringung von Geflüchteten statt einer dauerhaften Konzentration in Bamberg.

„Die BuB wird die Sondersitzung des Stadtrats am 19. Dezember 2025 kritisch und konstruktiv begleiten und sich weiterhin für eine menschliche, integrationsorientierte und stadtverträgliche Lösung einsetzen. Diese Lösung wäre eine Niederlage für Bamberg und die Menschen in Bamberg-Ost“, so der BuB Stadtrat Klaus Stieringer.

 

Auch der Bürgerverein Bamberg-Ost nimmt Stellung zu den aktuellen Entwicklungen:

Dieser hatte sich von Beginn an für eine fristgerechte Schließung des Ankerzentrums zum 31.12.2025 eingesetzt.

 „Wir mussten jedoch zur Kenntnis nehmen, dass die Zahl der Geflüchteten bundesweit und in Bayern zuletzt wieder gestiegen ist“, erklärt der Vorstand des Bürgervereins. „Unter diesen Rahmenbedingungen war klar, dass eine vollständige und sofortige Schließung nicht realistisch zu erreichen ist.“

Der Bürgerverein Bamberg-Ost begrüßt das von der Stadt Bamberg erzielte Verhandlungsergebnis zum Ankerzentrum als wichtigen Fortschritt für die Zukunft des Bamberger Ostens.

Viele Anliegen und Anregungen des Bürgervereins fanden Eingang in die Verhandlungen und wurden nun berücksichtigt. Obwohl das Ergebnis nicht dem ursprünglichen Ziel einer vollständigen Schließung entspricht, sieht der Bürgerverein die Einigung als wichtigen Schritt in die richtige Richtung.

Der entscheidende Punkt:

Der Freistaat Bayern verzichtet auf sein Zugriffsrecht, sodass die Stadt Bamberg das Areal erwerben kann. Damit entsteht erstmals die Möglichkeit, das Gelände langfristig zukunftsorientiert städtebaulich zu entwickeln und echte Perspektiven für den Bamberger Osten zu schaffen. Gleichzeitig wird das Gelände an den Freistaat vermietet. Verbesserungen für den Stadtteil: Mobilität, Infrastruktur und Freizeit

Der Bürgerverein Bamberg-Ost werde den weiteren Prozess kritisch-konstruktiv begleiten.

„Wir bleiben bei unserem Ziel, dass das Ankerzentrum perspektivisch beendet wird. Gleichzeitig begrüßen wir, dass mit dieser Einigung endlich Bewegung in eine seit Jahren festgefahrene Situation kommt – und dass der Bamberger Osten davon konkret profitieren wird.“

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