Alpen-Naturschutzzentrum

Bayern stoppt Modellprojekt am Riedberger Horn

17. Dezember 2025 , 04:00 Uhr

Einst war es als Modellprojekt an den Start gegangen, um das Aus des Ski-Tourismusprojekts am Riedberger Horn zu kompensieren. Nun wird auch das Alpinium bald Geschichte sein.

Sieben Jahre nach dem Ende des umstrittenen Skischaukel-Projekts am Riedberger Horn im Allgäu steht auch eines der Folgeprojekte vor dem Aus. Das bayerische Kabinett hat nun beschlossen, das Alpinium als staatliches Projekt nicht mehr weiterzuverfolgen. Es war als Modellvorhaben gestartet worden, nachdem 2018 das jahrelang kontrovers diskutierte Tourismusprojekt von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auf Eis gelegt wurde.

Die Gemeinden Balderschwang und Obermaiselstein wollten einst im streng geschützten Gebiet am Riedberger Horn eine sogenannte Skischaukel bauen – einen Lift, der zwei Skigebiete verbindet. Umweltverbände liefen dagegen Sturm.

Das Alpinium war als eines der Kompensationsprojekte für den Wegfall der Skischaukel geplant. Das Zentrum beschreibt sich selbst «als Leuchtturmprojekt und Impulsgeber für naturverträglichen Tourismus sowie für innovative Umweltbildungsangebote». Die Mitarbeiter kümmerten sich beispielsweise um Besucherlenkung und boten Touren für Urlauber und Einheimische an.

Mitarbeiter sollen weiterhin im Naturschutz arbeiten

Doch zuletzt hatte es Auseinandersetzungen um einen geplanten Alpinium-Neubau gegeben, in Obermaiselstein wurde vor einigen Monaten der Bau bei einem Bürgerentscheid abgelehnt. Die Gemeinde Balderschwang werde daher als Ausgleich eine Förderung für Projekte und Maßnahmen in Höhe von mehr als vier Millionen Euro erhalten, berichtete eine Sprecherin des Umweltministeriums in München. Dabei gehe es beispielsweise um naturnahen oder nachhaltigen Tourismus, Klimaschutz oder um den Erhalt der traditionellen Kulturlandschaft.

Nach Angaben der Ministeriumssprecherin werden die Beschäftigten des Alpiniums der Regierung von Schwaben zugeordnet und in der Naturschutzverwaltung eingesetzt. «Die Fachkompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter soll zukünftig weiter genutzt werden.»

Quelle: dpa

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