Kritik an Arbeitsministerin

Bayerische Wirtschaft kritisiert Bas und lädt sie ein

04. Dezember 2025 , 14:21 Uhr

Nach den umstrittenen Äußerungen der Arbeitsministerin ruft der Verband zum Dialog auf. Viele Unternehmer fühlten sich angegriffen.

Die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft hat sich mit deutlicher Kritik und einer Einladung an Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) gewandt. Deren Äußerungen «im Zusammenhang mit der Rentendiskussion waren mehr als unglücklich», sagt vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Man müsse an einem Strang ziehen, um die voranschreitende Deindustrialisierung zu stoppen. «Das Trennende zu betonen und sich einer gestrigen Klassenkampfrhetorik zu bedienen, nützt in diesen herausfordernden Zeiten niemandem.»

Bas hatte bei dem Juso-Treffen von ihrem Auftritt auf dem Arbeitgebertag berichtet und gesagt, dort sei ihr «besonders deutlich geworden (…), gegen wen wir eigentlich gemeinsam kämpfen müssen». Sie sei dort gefragt worden, wie viel soziale Sicherheit sich Deutschland überhaupt noch leisten wolle. 

Zusammen mit vbw-Präsident Wolfram Hatz wandte sich Brossardt in einem Brief, der der dpa vorliegt, nun an Bas und lud sie zum Gespräch nach München ein. In dem Schreiben heißt es unter anderem: «Wir hoffen, dass Sie die Wirtschaft als Ihren natürlichen Partner verstehen und nicht als Gegner.» Durch den Aufruf fühlten sich viele Unternehmer aber angegriffen.

DGB springt Bas zur Seite

Der bayerische DGB-Vorsitzende Bernhard Stiedl verteidigte Bas: «Wenn eine Bundesarbeitsministerin auf dem Arbeitgebertag öffentlich ausgelacht wird, darf man sich über eine zugespitzte Erwiderung auf einem Juso-Kongress nicht wundern», sagte er. «Dass daraus nun ein großes Politikum gemacht wird, halten wir für überzogen. Etwas mehr Gelassenheit wäre hier angebracht.»

Dass die vbw nun den Dialog suche, sei positiv, sagt Stiedl. «Das bringt uns weiter als künstliche Empörung». Eine aufgeheizte Debatte bei solch fundamentalen Themen wie der Rente helfe niemandem. Vielmehr sei ein respektvoller Umgang Pflicht für alle Beteiligten. «Spalterische Rhetorik überlassen wir am besten jenen politischen Kräften, deren Geschäftsmodell das Schüren von Konflikten ist.»

Quelle: dpa

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