Von Bamberg nach Berlin – und zurück mit Forschung, die Politik beeinflusst: Der Bamberger Arbeitsmarktforscher Matthias Dütsch untersucht seit Jahren, wie sich der Mindestlohn in Deutschland auswirkt. Er sagt, der Mindestlohn sei mehr als nur eine Zahl – er stehe für Arbeitsschutz und gesellschaftliche Gerechtigkeit.
Besonders profitieren laut Dütsch Ungelernte, Frauen, Beschäftigte in Ostdeutschland und viele ausländische Arbeitnehmer. Dütsch hat lange in Berlin in der Geschäftsstelle der Mindestlohnkommission gearbeitet, deren Analysen die Grundlage für politische Entscheidungen bilden. Seine Forschung zeigt: Der Mindestlohn hat in zehn Jahren den Niedriglohnsektor verkleinert und teilweise sogar den Gender Pay Gap verringert – auch wenn Betriebe oft über Arbeitszeitmodelle gegensteuern. Für die meisten Unternehmen seien die Regelungen wirtschaftlich aber gut verkraftbar.
Wie die Uni Bamberg mitteilt, will Dütsch jetzt zusammen mit Forschern der Uni untersuchen, wie sich der Mindestlohn auf die mentale Gesundheit von Beschäftigten auswirkt.