Auto rast in Weihnachtsmarkt - Entsetzen nach Amokfahrt in Magdeburg

21. Dezember 2024 , 07:56 Uhr

„Wir sind tief bestürzt über die Nachrichten aus Magdeburg. Unsere Gedanken sind bei Opfern und Angehörigen“. Mit diesen Worten hat Bambergs Landrat Johann Kalb auf den Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt reagiert, der viele Menschen auch hier in der Region erschüttert hat. Bambergs Erzbischof Herwig Gössl schreibt auf Facebook und Instagram: „Mit tiefem Schmerz und großer Trauer habe ich die Nachricht von dem grausamen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gehört. Ich bete für die Opfer und ihre Angehörigen. Gewalt darf niemals das letzte Wort haben. Möge Gottes Licht unsere Dunkelheit erhellen und uns zu Frieden und Zusammenhalt führen.“ 

Schockiert habe man auf den Anschlag in Magdeburg auch bei der Stadt Bamberg reagiert, so Pressesprecher Michael Memmel und sagt im Hinblick auf eine eventuelle Verschärfung der Sicherheitsmaßnehmen: „Nach dem Anschlag in Berlin vor einigen Jahren haben wir in Bamberg Terrorsperren aufgestellt, die es unmöglich machen sollen, dass Fahrzeuge mit hoher Geschwindigkeit in den Weihnachtsmarkt hineinfahren können.“ Diese Terrorsperren würden den Menschen auch genug Zeit geben, um bei einer etwaigen Gefahrenlage reagieren zu können, so Memmel weiter. Zudem seien Polizei und Ordnungsdienst ohnehin sehr stark präsent und sorgen für Sicherheit.

Die Amokfahrt in Magdeburg ist auch bei Besuchern und Schaustellern auf den Weihnachtsmärkten in der Region heute im Hinterkopf:

Der Bamberger Weihnachtsmarkt dauert noch bis 23., der Forchheimer bis 24. Dezember.

Die oberfränkische Polizei teilt heute mit: Trotz der schrecklichen Ereignisse von Magdeburg liegen aktuell keine Erkenntnisse vor, die auf eine konkrete Gefährdung der oberfränkischen Weihnachtsmärkte hindeuten. Vergleichbare Szenarien sind bereits Bestandteil unserer Konzeptionen. Um den Schutz der Weihnachtsmärkte zu verstärken, erhöhen wir die Präsenz und stehen im engen Austausch mit den Veranstaltern sowie den Sicherheitsbehörden.

Am Abend war ein Auto über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gefahren. Mittlerweile ist die Zahl der Toten auf fünf gestiegen (Stand: 21.12./19.30 Uhr). Nach Informationen aus Sicherheitskreisen wurden zudem mehr als 200 Menschen verletzt. Die Ermittler prüfen jetzt unter anderem, wie der Attentäter mit seinem Auto trotz der Poller und Absperrungen auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg rasen konnte. Der 50-jährige aus Saudi Arabien, den die Polizei festgenommen hat, ist den Behörden bisher wohl nicht als Islamist bekannt, sondern als islamkritischer Aktivist, er bezeichnet sich selbst als Ex Muslim und hatte deutsche Behörden teils wirr kritisiert. Der 50jährige soll bei der Todesfahrt unter Drogen gestanden haben. Ein erster Drogenwischtest sei positiv ausgefallen, schreibt die BILD.

Nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg haben sich unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesinnenministerin Nancy Faeser vor Ort ein Bild von der Lage gemacht. „Das geht zutiefst zu Herzen und wir werden und wir müssen hier zusammenstehen.“ sagte Scholz. Und: „Danke an alle Einsatzkräfte. Danke an alle, die mitgeholfen haben, Schlimmeres zu verhindern und unser Mitgefühl und unsere Solidarität gilt den Angehörigen, den Verletzten, den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Magdeburg und allen, die jetzt in tiefer Trauer sind, wie wir alle.“ 

Auch die Spitzen der bayerischen Staatsregierung haben ihre Bestürzung zum Ausdruck gebracht. „Heute steht die Zeit still. Wir beten für die Verletzten und sind in Gedanken bei den Familien der Opfer.“ Das schrieb Bayerns Ministerpräsident Söder auf der Plattform X. Die Nachrichten aus Magdeburg seien schockierend, so der CSU-Chef. Der bayerische Wirtschaftsminister Aiwanger von den Freien Wählern sprach von einem niederträchtigen Anschlag und unvorstellbarem Leid. Es sei unerträglich, dass Weihnachtsmärkte und unschuldige Menschen Angriffsziele von Mördern und Terroristen seien, schrieb Aiwanger.

Heute Nachmittag machten sich Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Innenminister Joachim Herrman gemeinsam mit dem Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König im Kontext des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg ein Bild von den Sicherheitsmaßnahmen auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt.

 

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