Wegen nicht ausreichend getrockneter Pellets musste die Feuerwehr am Sonntag im Landkreis Bamberg in gleich drei Fällen ausrücken. Dort wurde in Pelletlagern von Wohnhäusern erhöhtes Kohlenmonoxid gemessen, das durch Gährung der Pellets freigesetzt wurde.
Tobias Wacker aus der Radio Bamberg Nachrichten Redaktion, wie schützt man sich denn vor einer Kohlenmonoxid-Vergiftung zu Hause und in geschlossenen Räumen?
Kohlenmonoxid-Melder sind gesetzlich zwar nicht vorgeschrieben, können aber Leben retten.
Wichtige Hinweise zu Kohlenmonoxid:
Kohlenstoffmonoxid, auch Kohlenmonoxid oder CO, ist ein anorganisches farbloses, geschmackloses und geruchsloses Gas. Es kann durch die menschlichen Sinnesorgane – also durch Riechen, Hören, Sehen und Schmecken – nicht wahrgenommen werden. Zudem weist CO eine hochtoxische Wirkung auf den menschlichen Körper, im Speziellem dem Blut, den Nerven und den Zellen, auf. CO bindet sich 300-mal besser als Sauerstoff an das sauerstoff-transportierende Hämoglobin, was zu einer Blockierung des Sauerstofftransports und damit zu einer Sauerstoffunterversorgung führt. Erste Symptome auf den menschlichen Körper stellen Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen, Konzentrationsschwächen, Schwindel und Kopfschmerzen dar. Eine hohe Gefahr ist hierbei darin zu sehen, dass diese Symptome unter Umständen von den Betroffenen verharmlost werden, da die Symptomatik nicht unmittelbar mit einer hohen CO-Konzentration in Verbindung gebracht werden muss. Im weiteren Verlauf einer CO-Intoxikation, also der Zunahme der Kohlenmonoxid-Konzentration im Blut, kommt es zur Verwirrtheit, Bewusstlosigkeit, Atem- und Herzrhythmusstörungen und damit einhergehend zum Tod.
Kohlenmonoxid entsteht bei der unvollständigen Verbrennung durch zu wenige Sauerstoff von kohlenstoffhaltigen Verbindungen, wie beispielsweise Holz. Es kann jedoch auch durch chemische Prozesse, wie bei der Herstellung von Holzpellets, entstehen. Holzpellets werden unter hohem mechanischem Druck und hoher Temperatur in Pressen zu Pellets komprimiert. Hierbei wird ein sogenannter Autoxidationsprozess gestartet. Dieser Prozess setzt Kohlenmonoxid aus den frisch gepressten Holzpellets frei. In der Regel werden die Pellets beim Hersteller und im Handel so lange gelagert, dass diese entsprechend Ausgasen können und beim Endkunden keine Gefahr darstellen. Es kann jedoch auch Einzelfälle geben, bei der noch relativ frische Pellets beim Endkunden ankommen und dann dort CO freisetzen können.
Weiterhin sei noch erwähnt, dass Kohlenmonoxid die Eigenschaft besitzt, sich in geschlossenen Räumen schnell auszubreiten. CO weist eine hohe Diffusionsfähigkeit auf, das heißt, dass auch eine Ausbreitung durch Wände und Decken und über mehrere Ebenen möglich ist.
Was kann man tun, um solch einer Gefahr vorzubeugen/ sich dagegen zu schützen?
Um der Gefahr vorzubeugen wäre es empfehlenswert, wenn CO-Melder in folgenden Räumlichkeiten vorhanden wären (da gesetzlich nicht vorgeschrieben):
- Wohnräume, in denen ein Kaminofen / Kamin betrieben wird
- Heizungsräume, in denen die Gastherme der Zentralheizung steht
- Küchen, in denen mit einem Gasherd oder Holzofen gekocht wird
- Lagerräume von Holzpellets
Weiterhin kann man sich durch
- regelmäßige Wartung von Heizungen, Gasthermen etc.
- regelmäßige Kontrolle des Schornsteins durch den Schornsteinfeger
- Keinen Holzkohlegrill oder Heizstrahler in der Wohnung oder Garage nutzen
- Umluft- statt Ablufthauben in der Küche
- Kohlenstoffmonoxid-Melder installieren
schützen