Im Foyer des Bundesverfassungsgerichts liegen zur Mitnahme Miniaturausgaben des Grundgesetz aus., © Uli Deck/dpa

Heimatverein für Morgenimpuls zu Verfassungsrechten

Der Landesverein für Heimatpflege plädiert für ein morgendliches Ritual zur Bayerischen Verfassung und zum Grundgesetz an den Schulen im Freistaat. «Es geht darum, dass die jungen Menschen sehr früh lernen, was unsere Grundlagen für Freiheit und Demokratie sind», sagte der Geschäftsführer Rudolf Neumaier am Montag in München. «Die Verfassung ist ein großartiger Text, der beherzigt werden muss, wenn das allgemein abnehmende Verständnis für Demokratie gefestigt oder gefördert werden soll.»

Dem Beispiel anderer Länder, morgens vor der Flagge die Nationalhymne zu singen, sollte nach Meinung des Vereins nicht gefolgt werden. «Die Verfassung zu vermitteln, wäre aus meiner Sicht gescheiter», sagte der Vorsitzende Olaf Heinrich. Die Schule sei der geeignete Ort, Kindern und Jugendlichen früh den Wert von Demokratie näherzubringen. «Verantwortung und das Bewusstsein für diese Verantwortung, auch Gemeinsinn kann man lernen. Es wird angesichts der vielen negativen Einflüsse von Anti-Demokraten wichtiger denn je.»

Die Heimatpfleger schlagen einen Impuls ab der vierten Klasse mindestens einmal die Woche vor, anstelle des früher üblichen Morgengebets. «Wenn Kirchen immer mehr an Bedeutung verlieren, brauchen wir säkulare Konzepte, um den Menschen die grundlegenden Vorgaben für ein friedliches Zusammenleben in Freiheit zu vermitteln», begründete Neumaier.

Und so könnte dies nach Ansicht des Vereins aussehen: Lehrkräfte oder Schülerinnen und Schüler tragen eine ausgewählte Stelle aus der Verfassung oder dem Grundgesetz vor. Anschließend könne ein paar Minuten darüber diskutiert oder darüber nachgedacht werden.