Im Mordprozess um die verschwundene Katina K. aus Bammersdorf hat es gestern vor dem Landgericht Bamberg eine überraschende Wende gegeben.
Wie die Nürnberger Nachrichten berichten, habe die Verteidigung beantragt, den Haftbefehl gegen den Angeklagten aufzuheben. Ihrer Ansicht nach sei der dringende Tatverdacht entfallen. Kernpunkt der Argumentation: Ein Nachbar will Katina am Tag ihres Verschwindens noch lebend gesehen haben – und zwar telefonierend auf dem Grundstück des Angeklagten und zu einer Zeit, als sie laut Anklage schon tot gewesen sein soll. Die Verteidigung vermutet, dass Katina mit einer unbekannten Person sprach, die sie kurz darauf mit einem Fahrzeug abgeholt hat. Für den Angeklagten bliebe damit nur ein Zeitfenster von sechs bis elf Minuten für die Tat – zu kurz, um den Mord und das Verschwinden der Leiche zu erklären.
Bis Donnerstag haben die Verfahrensbeteiligten nun Zeit für eine Stellungnahme. Der Prozess wird heute fortgesetzt.