Leo XIV.: US-Kardinal Robert Francis Prevost zum Papst gewählt

08. Mai 2025 , 19:09 Uhr

Der aus den USA stammende Kardinal Robert Francis Prevost ist der neue Papst:

Er hat sich für den Namen Leo der Vierzehnte entschieden.

Die 133 in der Sixtinischen Kapelle versammelten Kardinäle haben ihn am Donnerstagnachmittag im vierten Wahlgang zum Nachfolger von Papst Franziskus gewählt.

Der 69-Jährige ist der erste US-Amerikaner an der Spitze der katholischen Kirche.

Zuletzt leitete er die Vatikanbehörde für Bischöfe, quasi die Personalabteilung der katholischen Weltkirche.

Er ist Mitglied des Augustinerordens und war lange als Missionar in Peru tätig.

 

Der neue Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat dem neu gewählten Papst Leo XIV. gratuliert:

„Durch Ihr Amt geben Sie in diesen Zeiten großer Herausforderungen Millionen von Gläubigen weltweit Hoffnung und Orientierung“, erklärte Merz am Donnerstagabend unmittelbar nachdem der Name des neuen Papstes verkündet wurde.

Papst Leo XIV. war am frühen Donnerstagabend gewählt worden.

Und weiter: „Für viele Menschen sind Sie ein Anker für Gerechtigkeit und Versöhnung.

In Deutschland blicken die Menschen mit Zuversicht und positiver Erwartung auf Ihr Pontifikat.“

US-Präsident Donald Trump hat dem neuen Papst Leo XIV., dem ersten US-Amerikaner an der Spitze der katholischen Kirche, zu dessen Wahl gratuliert:

„Was für eine Überraschung und was für eine große Ehre für unser Land“, schrieb Trump auf seinem Social Media-Kanal Truth Social.

Er freue sich auf ein Treffen mit dem neuen Papst.

Es werde ein sehr bedeutungsvoller Moment, so Trump.

Der US-amerikanische Kardinal Robert F. Prevost (69) war am Donnerstagabend von den Kardinälen im Konklave in Rom zum 267. Papst der römisch-katholischen Kirche gewählt worden.

 

„Der Friede sei mit euch allen“ – mit diesem Ruf hat der erste Papst aus den USA, Leo der Vierzehnte, die jubelnden Menschen auf dem Petersplatz gestern abend begrüßt.

Er fuhr fort: „Ich hoffe, dass dieser Friedensgruß alle Völker und alle Menschen erreicht.“

Es sei „ein unbewaffneter und entwaffnender Friede“, so der neue Papst weiter.

 

Anknüpfend an seinen Vorgänger erklärte Leo der Vierzehnte, dass Gott alle Menschen ohne Bedingungen liebe.

Mit bewegten Worten erinnerte er an die schwache Stimme seines Vorgängers Franziskus, mit der dieser bei seinem letzten Segen am Ostersonntag gesprochen habe.

Diesen Segen wolle er fortsetzen.

 

„Gott liebt euch alle“, sagte der neue Papst. „Das Böse wird nicht gewinnen.“

Mehrfach betonte Leo, die Kirche sei aufgerufen, Brücken zu bauen und den Dialog zu suchen.

Robert Prevost – Nun ist auch noch ein US-Amerikaner Papst – Leo XIV. ist ein Kenner der Weltkirche

Genau 150 Jahre nach dem ihrem ersten Kardinal haben die USA nun auch ihren ersten Papst. Robert Prevost ist ein echter Kenner der Weltkirche – und beriet einst mit den deutschen Bischöfen über Reformen in der Kirche.

Vatikanstadt (KNA) Mit Papst Leo XIV., mit bürgerlichem Namen Robert Francis Prevost, hat die katholische Kirche erstmals ein Oberhaupt mit US-amerikanischem Pass. Kirchenoberhäupter aus den USA galten lange als undenkbar. Um politische Verwicklungen zu vermeiden, sollte der Chef der weltweit größten Glaubensgemeinschaft eigentlich nicht aus dem mächtigsten Land der Erde stammen. Aber der neue Papst ist in der Weltkirche und in der römischen Kurie mindestens ebenso zuhause wie im Land seiner Geburt.

Unter dem Vorgänger Franzikus leitete der 69-Jährige die Vatikanbehörde für Bischöfe, quasi die Personalabteilung der katholischen Weltkirche. In dieser Funktion war er in den vergangenen zwei Jahren zuständig für Bischofsernennungen weltweit.

Über seine Behörde laufen auch die sogenannten Ad-limina-Besuche. Regelmäßig kommen Bischofskonferenzen zur Berichterstattung über ihre lokale Kirche in den Vatikan. Das machte Prevost zu einem der bekanntesten Gesichter im Kardinalskollegium, das nie zuvor so zerstreut über die Welt war und sich vor dem Konklave untereinander kaum kannte.

Pragmatiker mit internationaler Erfahrung

Der am 14. September 1955 in Chicago geborene Kirchenmann gilt als diplomatisch, pragmatisch und geschätzt bei progressiven wie konservativen Kirchenvertretern, ebenso bei seinen Mitarbeitern. Internationale Erfahrung sammelte er nicht erst durch seine letzte Position in der Kurie.

1977 trat er dem Augustinerorden bei und wurde zum Studium des Kirchenrechts nach Rom geschickt. Anschließend entsandte ihn sein Orden als Missionar nach Peru. Bis Anfang der 2000er Jahre wechselte er zwischen verschiedenen Positionen in den USA und Peru; war hauptsächlich in der Ausbildung junger Ordensmänner tätig. Spanisch und Italienisch spricht er mit einem leichten englischen Akzent.

2002 wählte ihn der Augustinerorden zu seinem weltweiten Leiter. Für zwei Amtszeiten ging Prevost nach Rom. In der Generalkurie seines Ordens nahe dem Vatikan lebt der US-Amerikaner seit seiner erneuten Rückkehr nach Rom Anfang 2023. Zuvor leitete er das Bistum Chiclayo in Peru, war zweiter Vizepräsident der kirchenpolitisch polarisierten Peruanischen Bischofskonferenz.

Über Peru nach Rom

In dem südamerikanischen Land lernte ihn Papst Franziskus kennen, der ihn schließlich als Leiter der Bischofsbehörde in den Vatikan holte und zum Kardinal machte. Zugleich war Prevost auch Präsident der Päpstlichen Lateinamerika-Kommission.

Nun muss Leo XIV. nicht nur einen weltweit organisierten Orden, sondern die gesamte katholische Weltkirche mit ihren 1,4 Milliarden Mitgliedern leiten. Den Weg seines Vorgängers in Richtung einer Kirche mit mehr Teilhabe aller Gläubigen dürfte er weitergehen.

Franziskus hatte diesen Weg noch kurz vor seinem Tod nochmals verlängert, indem er eine „kirchliche Generalversmmlung“ für Oktober 2028 anberaumte. Den bescheidenen und menschennahen Stil von Franziskus wird wohl auch der nächste Ordensmann im Papstamt fortführen wollen.

 

Quelle: Katholische Nachrichtenagentur

Der Ruf „Habemus Papam“

Wenn ein neuer Papst gewählt ist, hat der dienstälteste Kardinal aus der Klasse der Kardinaldiakone dessen Namen zu verkünden. Das geschieht mit einer weitschweifigen lateinischen Formel. Am bekanntesten sind die beiden zentralen Worte: „Habemus Papam“ – „Wir haben einen (neuen) Papst“.

Verbrieft ist der Ruf seit 600 Jahren; damals erklang er in Konstanz. 1417 teilten die dort zum Konzil versammelten Bischöfe der Stadt und dem Erdkreis die Wahl Martins V. mit. Seine Erhebung beendete das seit 1378 andauernde sogenannte Große Abendländische Schisma. Drei miteinander rivalisierende Vorgänger – Johannes XXIII., Gregor XII. und Benedikt XIII. – waren zuvor abgesetzt worden. Die Worte hatten daher einen gewissen Unterton: Wir haben einen einzigen Papst – nicht drei auf einmal.

„Eine große Freude“

Ein Vergleich mit der Bekanntgabe eines Wahlsiegers oder dem „The winner is …“ der Oscar-Verleihung wird dem theologischen Anspruch der Zeremonie nicht gerecht. Die Einleitung „Annuntio vobis gaudium magnum“ (Ich verkünde euch eine große Freude) spielt auf die Botschaft des Engels im Weihnachtsevangelium an, der den Hirten die Geburt des Retters Jesus Christus ankündigt (Lukas 2,10); als dessen Stellvertreter versteht sich der amtierende Papst.

Der aktuelle Kardinalprotodiakon Dominique Mamberti (73) ist erst der 26. Amtsträger, der die berühmten Worte sprechen darf. Während der gut 26-jährigen Regierungszeit Johannes Pauls II. (1978-2005) kamen neun Kardinalprotodiakone nicht zum Zuge. Dafür durften Francesco Maidalchini (1621-1700) und Benedetto Pamphili (1653-1730) jeweils dreimal rufen. Erster dokumentierter Papstkünder war Francesco Sforza (1588-1590).

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